Aktuelle Neueingänge

Weiske, Heinrich Adolph. Handbuch des Pannotypisten. Gründliche Unterweisung in der Anfertigung von Lichtbildern auf Wachstuch. Nebst einer Zusammenstellung der für den Pannotypisten nothwendigen physikalischen und chemischen Vorkenntnisse. Leipzig, Verlag von Ambrosius Abel, 1859. 8°. Mit 34 Textholzschnitten. VIII, 96 S., Illustr.-OBrosch.

€ 220,-

Erstausgabe. – Enth. die vier Kapitel „Die Camera obscura und das Stereoskop“, „Vom Wägen und Messen“, „Die Chemie“ u. „Das Pannotypverfahren“ („Das Reinigen der Glasplatten“, „Das Collodium“, „Das Silberbad“, „Die Hervorrufung des Bildes“, „Die fixierung des Bildes; transparente Bilder“, Uebertragung des Bildes auf Wachstuch […]“ usw.). – Ehem. Bibl.-Exemplar mit entsprechenden Merkmalen (Bibl.-Schildchen bzw. -Signaturen u. gestempelt). Umschlag m. Randläsuren u. etw. angestaubt. Titel gestempelt. Der unbeschnittene Buchblock an den Rändern etw. bestoßen u. tlw. mit kl. Knickspuren. Etw. gebräunt. – Heidtmann I, 5904.

Aktuelle Neueingänge

Burmann, Gottlob Wilhelm. Gedichte ohne den Buchstaben R. Berlin, Joh. Andreas Kunze, 1788. Kl.-8°. 2 Bll., 58 S., 1 Bl., HLdr. d. Zt. m. Rückenvergoldung.

€ 240,-

Erstausgabe dieses kuriosen Werkes, gedichtet um „[…] die deutsche Sprache einmal in einem ganz weichen Dialekt kennen zu lernen, weil sie sich würklich ganz anders ohne r als mit r macht […]“ (Vorwort). – Einband etw. berieben, bestoßen (Kanten tlw. m. kl. Bezugsabsplitterungen) u. fleckig. Ohne das Rückenschildchen. Innendeckel u. Vorsatzbl. m. kl. Wurmspur. Gebräunt u. etw. (stock-)fleckig. – Goedeke IV/1, 96, 28, 17; ADB III, 628 („Sonderling“).

Aktuelle Neueingänge

[Strauss, Heinrich]. Preis-Liste der Orchideen und Bromeliaceen von Heinrich Strauss, Samen- & Pflanzen-Handlung in Ehrenfeld bei Köln. Ehrenfeld, W. H. Muench‘sche Buchdruckerei, 1884. 8°. 10 S., Illustr.-OBrosch.

€ 35,-

Erste Ausgabe. – Aus der Bibliothek des Botanikers Karl Rechinger mit dessen Namenszug am Vorderdeckel. – Leichte Faltspuren. Unterstreichungen. Etw. gebräunt.

Buchformate

Das Buchformat berechnet sich ursprünglich aus einem Bogen Papier bzw. Pergament und deren Faltung. Bei Inkunabeln und Alten Drucken berechnet sich das Format daher aus dem Umstand, wie viele Blätter – entsprechend der Faltung – einen Bogen bilden. Bei Alten Drucken findet sich demzufolge auch häufig am rechten unteren Blattrand eine sogenannte Bogensignatur, die meist aus Buchstaben und Ziffern besteht (A, A2, A3…).  Auch der Begriff „Lagenzählung“ leitet sich daher ab (z.B. „A-D6, E8, F-H6“ bedeutet: das Buch besteht aus 7 Lagen [A, B, C, D, F, G u. H] zu je 6 Blättern u. einer Lage [E] mit 8 Blättern, umfasst also ingesamt 50 Blätter).

Bei Alten Drucken spricht man daher von Folio bzw. 2°, wenn der Bogen einmal gefaltet wurde. Wurde er ein weiteres Mal gefaltet und ergibt dadurch 4 Blätter, spricht man von Quart bzw. 4°. Es folgen, je nach Anzahl der Blätter, die einen Bogen bilden: Oktav bzw. 8°, Duodez bzw. 12°, Sedez bzw. 16°, Oktodez bzw. 18° und Vigesimoquart bzw. 24°.

Bei moderneren Drucken wird das Format nicht mehr nach Lagen sondern nach der Größe des Buchdeckels bestimmt. Dabei spricht man von Groß- bzw. Imperial-Folio (Gr.-Fol. bzw. Imp.-Fol.), wenn die Höhe des Deckels über 45 cm beträgt. Bei einer Höhe von 35-45 cm spricht man von Folio (Fol. bzw. 2°), bei 25-35 cm von Quart bzw. 4°, bei 22,5 bis 25 cm von Groß-Oktav bzw. Gr.-8°, bei 18,5 bis 22,5 cm von Oktav bzw. 8°, bei 15 bis 18,5 cm von Klein-Oktav bzw. Kl.-8°, bei 10-15 cm von Duodez bzw. 12° und unter 10 cm von Sedez bzw. 16°.

Bei besonders großen bzw. kleinen Formaten (z.B. bei Miniaturbüchern) wird das Format in cm und/oder mm angegeben (Höhe x Breite).

Bei querformatigen Büchern (Breite ist größer als die Höhe) wird vor die Formatangabe ein „Quer-„ bzw. „Qu.-„ gesetzt (z.B. Qu.-4°).

Postkarte © GIAQ eG

Aktuelle Neueingänge

Zwey Historische Relationen, Von denen beyden Königlichen Haupt-Städten Paris und Madrit. Worinnen derer Einwohner, Lebens-Art und Gebräuche aufs deutlichste vorgestellt werden. Aus dem Frantzösischen übersetzt. Ohne Ort, ohne Verlag bzw. Drucker, 1701. 8°. 78 S., Mod. Ppbd.

Euro 220,-

Wohl erste u. einzige dt. Ausgabe. – „Paris kan man mit gutem Fug ein grosses Wirthshaus nennen, denn hier alles voll Wirthshäuser und Tabernen ist, darinnen die Küchen stäts rauchen, und die Leute continuirlich speisen […]. Die Köche sind stets bedacht dem bauch mit neuen sauces, neuen ragouts neue Veränderung zu machen, und weil sie der gewöhnlichen Speisen überdrüßig worden, so haben sie die Kunst erfunden weichgemachte Beine der Thiren, in köstliche Speisen zu verwandeln“. „Die Spitzbuben sind hier geschicktere Leute als die chimici, denn sie wissen aus nichts Gold zu machen, und stehlen mit solcher Behendigkeit, daß einer seine Freude an ihrer List haben würde, wenn es keine Schande wäre sich bestehlen zu lassen […]“. – Gebräunt u. etw. stockfleckig.

Objekt des Monats Oktober 2018

Authentisches Tagebuch der Komtesse Mizzi Veith. Mit Anhang: Briefe von und an Komtesse Mizzi Veith sowie Mitteilungen aus ihrem Kassabuch. Budapest, Verlag von G. Grimm, 1908. 8°. Mit (inkl. Titelportrait) 6 Tafeln. 122 S., 1 Bl., Mod. HLwd. m. mont. illustr. OUmschlag.

Euro 40,-

Erstausgabe. – „Komtesse“ Mizzi Veith (1889-1906) war die adoptierte Tochter eines ehemaligen Adjutanten von Erzherzog Johann Orth und dessen Frau, einer ehemaligen Dienstmagd. Marcel Veith, der sich unrechtmäßig als „Graf“ ausgab, führte die hübsche 15jährige Mizzi in die Gesellschaft ein und verkuppelte sie an spendable Herren. Die junge Mizzi war wohl für Alles zu haben, nur ihre Jungfräulichkeit blieb tabu. Nach einer anonymen Anzeige gegen die Familie wurde der Vater, nicht zuletzt auch wegen des falschen Adelstitels, verhaftet und inhaftiert, die junge Frau nahm sich das Leben. Viele Herren vor allem der höheren Gesellschaft waren zunächst über diese Nachricht erleichtert, was sich aber bald ändern sollte. Mizzi führte nicht nur ein Tagebuch und hatte ihre gesamte Korrespondez aufbewahrt, sondern es fand sich ein auch Kassabuch, in welchem sich die Namen von Aristokraten, Industriellen und anderen einflußreichen Persönlichkeiten fanden. – Der mont. Umschlag oben etw. lichtrandig. Gebräunt. – Hayn/G. IX, 597.