Das Buchformat berechnet sich ursprünglich aus einem Bogen Papier bzw. Pergament und deren Faltung. Bei Inkunabeln und Alten Drucken berechnet sich das Format daher aus dem Umstand, wie viele Blätter – entsprechend der Faltung – einen Bogen bilden. Bei Alten Drucken findet sich demzufolge auch häufig am rechten unteren Blattrand eine sogenannte Bogensignatur, die meist aus Buchstaben und Ziffern besteht (A, A2, A3…). Auch der Begriff „Lagenzählung“ leitet sich daher ab (z.B. „A-D6, E8, F-H6“ bedeutet: das Buch besteht aus 7 Lagen [A, B, C, D, F, G u. H] zu je 6 Blättern u. einer Lage [E] mit 8 Blättern, umfasst also ingesamt 50 Blätter).
Bei Alten Drucken spricht man daher von Folio bzw. 2°, wenn der Bogen einmal gefaltet wurde. Wurde er ein weiteres Mal gefaltet und ergibt dadurch 4 Blätter, spricht man von Quart bzw. 4°. Es folgen, je nach Anzahl der Blätter, die einen Bogen bilden: Oktav bzw. 8°, Duodez bzw. 12°, Sedez bzw. 16°, Oktodez bzw. 18° und Vigesimoquart bzw. 24°.
Bei moderneren Drucken wird das Format nicht mehr nach Lagen sondern nach der Größe des Buchdeckels bestimmt. Dabei spricht man von Groß- bzw. Imperial-Folio (Gr.-Fol. bzw. Imp.-Fol.), wenn die Höhe des Deckels über 45 cm beträgt. Bei einer Höhe von 35-45 cm spricht man von Folio (Fol. bzw. 2°), bei 25-35 cm von Quart bzw. 4°, bei 22,5 bis 25 cm von Groß-Oktav bzw. Gr.-8°, bei 18,5 bis 22,5 cm von Oktav bzw. 8°, bei 15 bis 18,5 cm von Klein-Oktav bzw. Kl.-8°, bei 10-15 cm von Duodez bzw. 12° und unter 10 cm von Sedez bzw. 16°.
Bei besonders großen bzw. kleinen Formaten (z.B. bei Miniaturbüchern) wird das Format in cm und/oder mm angegeben (Höhe x Breite).
Bei querformatigen Büchern (Breite ist größer als die Höhe) wird vor die Formatangabe ein „Quer-„ bzw. „Qu.-„ gesetzt (z.B. Qu.-4°).